Wir als Handarbeitsbegeisterte haben oft EINIGES Material.
So ist es jedenfalls bei mir, deshalb schreibe ich nun in der Ich-Form weiter. Denn sicher haben andere Handarbeitsbegeisterte das mehr im Griff als ich. So meine Hoffnung.
Heißt, fürs Nähen brauche ich ja Stoff. Und fürs Upcycling um so mehr.

Das Upcycling wird gerade durch die Vielseitigkeit und Verschiedenheit der Ausgangsstoffe besonders und ein sehr kreatives Erlebnis. Also sammele ich alte Hemden, Bettwäsche, Hosen, Röcke, Blusen, T-Shirts, Vorhänge, Jacken, Wollmäntel, inkl. all dem, was ich vergessen habe.

Nun stricke ich ja auch, also adoptiere ich Wolle, die mir gebracht wird und überlege, was ich mit der Ressource mache. Wolle ist hier als Garn zu verstehen, also auch Stickgarn, Nähgarn, Stopfgarn, Häkelgarn und Wolle, die zum Stricken geeignet ist.

Nun hat es sich zugetragen, dass ich einen Kranz sah, der mit Bommeln bestückt war. Weihnachtlich, in rot und gold. Ich hatte viel weißes dünnes Häkelgarn. Schneebälle sind ja weiß, passt somit perfekt zum Winter. Prima, die Schablonen sind aus Pappe schnell gemacht und die erste Probe-Bommel wird gewickelt. Nach dem Abbinden noch frisieren und fertig ist die erste Bommel.

Zum Üben wickele ich gleich noch einige mehr. Je mehr es werden, um so mehr gefällt mir, was sich sehe und was entsteht. Ein Meer aus weißen Bommeln.
Nach dem diese weißen Bommeln auf einen Strohrohling gebunden sind und so eine winterliche Deko entstanden ist, freue ich mich erstmal nur daran.

Dann kommt „alte Wolle“ zum mir und ich habe gleich wieder die Idee zu Bommeln. Diesmal bitte bunt. Und so werden die Bommeln mal einfarbig, mal mehrfarbig, mal mit einfarbigen Flecken innen oder mit einem „dunklen Hintergrund“.
Bommeln habe ich aus reinen Poly*garnen, reiner Baumwolle und Mischgarnen mit Schurwolle, Viskose, Poly* und Mohair gemacht. Die Fäden sind mal sehr dünn (800m auf 100g) oder dicker (bis zu 100m auf 100g). Ich mag die verschiedenen Fadenstärken, diese haben auch Einfluss auf den Charakter der Bommel. Im Zweifel gibt es erst eine kleine Probe-Bommel, bevor ich die größeren Bommeln wickele. Gerade viele kleine Garnmengen geben wunderschöne Bommeln!

Natürlich zeigen sich dann an den Pappe-Schablonen die Gebrauchsspuren und ich nutze dünne Sperrhölzer. Mit einer Laubsäge sind schnell einige Schablonen ausgesägt. Da ich bei dieser Arbeit in Begleitung von Mädchen bin, wird nach dem Schleifen der Nagellack auf die Schablone aufgetragen. So sind bunte Bommelschablonen aus Sperrholz entstanden.
Diese Bommelschablonen aus Sperrholz ermöglichen ein noch viel festeres Wickeln der Wolle um die Schablone.
Was mache ich nun mit diesem Meer bunter Bommeln?

Wie wäre es mit einem Kranz, auf Weidenbasis? Diese Idee gefällt mir so gut, dass ich Weiden sammele. Zwischen dem Sammeln und verarbeiten liegen ein paar Tage, so werden die Weiden trocken und sind nicht mehr zu biegen. Die Weiden zerschneide ich nun und binde diese mit Draht oder Wolle wieder zu einem Gebilde zusammen. Und so sieht das „fertige“ Gebilde aus.

Nun habe ich Haselnussäste vom Nachbarn bekommen, auch diese werden mit Bommeln verziert.

Bommeln sind so einfach und doch mit soviel Potential für Freude beim machen, verarbeiten und verschenken! Kinder freuen sich über kleine Bommeln und binden diese ihren Kuscheltieren um, oder nutzen Bommeln als „Steine“ beim Landschaftsbauen.

Ich bin mir sicher, es gibt noch viele viele Bommelideen…
Gerne, teilt diese über die Kommentare!

In einem Post demnächst teile ich meine Vorlage für Bommeln. Ich habe meinen Zirkel noch bemüht, mit meiner Vorlage ist das nicht mehr notwendig.

Ich wünsche viel Freude beim Bommeln machen und ermutige hiermit, gebt den Bommeln eine Chance.

Ich freue mich über eine weitere Möglichkeit die „Geschenke“ aus Garnen in etwas schönes wandeln zu können.